Freitag, 28. November 2008

Studenten in Cincinnati, USA protestieren gegen islamophobe Hetzrede

Die islamophobe Autorin Nonie Darwish wollte auf Einladung einiger Gruppen einen Vortrag mit dem Titel "Der Frieden innerhalb" an der Uni Cincinnati halten. Doch friedlich war Ihre Rede nicht. Sie sagte, Muslime wollten die USA unter das islamische Gesetz, die Sharia bringen und leugnete die US-Beteiligung am Aufbau von Diktaturen im Mittleren Osten.
Die Mehrheit der Zuhörer war nicht gewillt, diese Hetze stillschweigend zu ertragen und stellte die Hetze mit Fragen und Zwischenrufen in Frage.
Weiterlesen auf Englisch: Socialist Worker USA

Diskussionsveranstaltung: Wem nutzt die Hetze gegen Muslime?


Podiumsdiskussion zu Ursachen und Funktionen der Islamfeindlichkeit
Köln, Sonntag, 14.12.2008 - 14 Uhr
BÜZE - Bürgerzentrum Ehrenfeld - Kleiner Saal - Venloer Str. 429 - 50825 Köln

Referenten: Klaus von Raussendorff, Murat Yilmaztürk

Die Kampagne der rechtspopulistischen Vereinigung “Pro Köln/NRW” gegen Moschee-Bauten und gegen eine ganze Weltreligion hat scheinbar einen Dämpfer erhalten. Auffällig ist jedoch seit Jahren, dass islamfeindliche Kampagnen kein exklusives Betätigungsfeld der extremen Rechten darstellen.
Auch etablierte Politiker und Redakteure arbeiten mit Angst schürenden Begrifflichkeiten wie “Terrorgefahr” und “Schläfer” und fordern weitere Gesetzesverschärfungen (“Konvertitendateien”) oder haben solche längst umgesetzt (§ 129b StGB).
Es handelt sich um die gleichen Politiker und Redakteure, die etwa die militärische Einmischung in Afghanistan rechtfertigen, um angeblich “Terrorgefahr abzuwehren”, wohl wissend, dass der arabisch-islamische Raum in erster Linie die zentrale Region für die Vorherrschafts- und Rohstoffansprüche des Westens darstellt.
Diese Podiumsdiskussion will einen Beitrag dazu leisten, die Funktionen der Islamfeindlichkeit
im Zusammenhang mit Demokratieabbau und westlichen Militärinterventionen zu durchleuchten.

Klaus von Raussendorff, Publizist und Referent für internationale Fragen beim Bundesvorstand der Freidenker, gehörte 29 Jahre dem Auswärtigen Dienst der BRD an, wo er
mit einem nachrichtendienstlichen Auftrag der DDR tätig war.
Murat Yilmaztürk, Vorsitzender des Menschenrechtsvereins “Human Dignity And Rights”
(HDR), welcher einen muslimischen Hintergrund hat. HDR tritt für eine Überkonfessionelle
Völkerverständigung und gegen die westliche Interventionspolitik ein. (Siehe auch
http://www.hdr-org.de/.)

Donnerstag, 27. November 2008

Indiens Muslime atmen auf

Spuren bei Aufklärung eines Sprengstoffattentats in Maharashtra führen überraschend in hindufundamentalistische Kreise

Von Hilmar König, Neu-Delhi

Etwas völlig Unerwartetes ist in Indien passiert. Die Hindufundamentalisten, die bislang alle Sprengstoffanschläge der letzten Monate und Jahre »islamischen Terroristen« anhängten und dabei die Schützenhilfe der Medien erhielten, sehen sich plötzlich selbst im Visier der Ermittler. Offenbar existiert seit Jahren ein ganzes Netzwerk militanter Personen, die sich als Hindus bezeichnen. Aus ersten Verhören Festgenommener, so deuten indische Zeitungen an, gehe hervor, daß mehrere der Sprengstoffattentate, die radkikalen Islamisten zugeschrieben worden waren - Polizei und Untersuchungsbehörden forschten auch nur in diese Richtung -, eben von diesem hinduistischen Personenkreis ausgeführt worden waren.

Weiterlesen: Junge Welt